Der Rebschnitt

Januar - März

Der Winzer hält auch in der kalten  Jahreszeit keinen Winterschlaf. Gleich  Anfang Januar beginnen wir mit dem Rebschnitt (auch bei schlechtem Wetter und klirrender Kälte). Bei der ersten Arbeit im Jahr wird gleich der Grundstein für Qualität und Quantität des neuen Jahrgangs gelegt. Das Zurückschneiden der Reben ist die arbeitsintensivste Maßnahme des ganzen Jahres im Weinberg, weil noch alles Handarbeit ist. Pro Hektar (ca. 3800 Rebstöcke) werden ca. 100 Arbeitsstunden benötigt.

 

Der Rebstock ist von Natur aus ein stark wachsendes Lianengewächs. Wenn wir ihn nicht jedes Jahr zurückschneiden würden,  würde er sich unkontrolliert ausbreiten  (Abb. 2) und nur Trauben von minderer Qualität bringen. Dabei werden die überschüssigen Triebe des Vorjahres beseitigt. Höchstens ein bis zwei dieser einjährigen Triebe (auch Fruchtruten genannt) verbleiben am Stock. Diese  werden dann noch auf eine bestimmte Anzahl von Knospen (Augen) gekürzt. Das  kann je nach Stockabstand und Zeilenbreite des Weinbergs variieren. Im  Durchschnitt werden 8-10 Augen pro m² angestrebt (bei stark wüchsigen Sorten wie z.B. Dornfelder und Portugieser mehr,  bei den Burgundersorten weniger).

 

Aus den Knospen wachsen dann später die neuen Triebe. Durch den Einsatz einer elektrischen oder pneumatischen Schere (mit Druckluft) können beim Vorschnitt auch die dickeren Triebe problemlos und gelenkschonend angeschnitten werden. Das Herausziehen des Restholzes und das Säubern der Fruchtruten werden dann mit einer normalen Rebschere durchgeführt.

 

Abb. 3: Rebstock vor dem Rebschnitt

Abb. 5: Elektrische Schere, der Akku befindet sich im Rucksack

Abb. 10: Rebstock nach dem Rebschnitt

 Abb. 1: Weinberg vor dem Rebschnitt

- Gemarkung Kirrweiler - Rebsorte: Regent -

Abb.2: Wildwuchs , 2 Jahre nicht geschnitten

 Abb. 4 : Pneumatische Schere, angeschlossen an einen Kompressor am Zeilenanfang

Abb. 6-9: in einem separaten Arbeitsgang werden die Reben herausgezogen und in die Mitte der Gasse gelegt (zum Mulchen) sowie die Fruchtrute Gesäubert (= Ranken oder alte Stielgerüste entfernt)

Abb.11 - 13:  Junganlage im 2. Standjahr vor und nach dem Rebschnitt


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